Stellen Sie sich vor, Sie wären in absoluter Bestform…..

von Gregor Kühni

Warum die meisten Vitaminstudien Schrott sind…

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Ich lese jedes Jahr viele medizinische Studien.

Doch die meisten Studien werden unsauber durchgeführt.

Ohne Messung der Blutwerte, sogar ohne vernünftige Befragung. Tests mit Einzelvitaminen, obwohl mittlerweile sogar Laien wissen, dass Vitamine zumeist nur im Verbund mit anderen Vitaminen oder Nährstoffen wirksam werden können.

Unsinnige Tests mit unwirksamen Dosierungen. Und nicht zuletzt :

Wild zusammengestellte Metaanalysen, die sich den Schein einer besonderen Aussagekraft geben, tatsächlich aber nichts anders sind als, sorry, bullshit

Ich habe mir die Mühe gemacht der genannten Schrottstudien Beispiele zu finden.

Messung im Blut? Fehlanzeige.

Fast niemand führt exakte Blutmessungen durch. „zu teuer“. heisst es meistens.

Aber wie teuer wird es eigentlich, wenn mit falschen Studienergebnissen Gesundheitspolitik gemacht wird? Lesen Sie selbst, wie unterschiedlich Studien ausgehen können:

Benedetta Bartali, Professorin an der Yale School of Medicine, hat knapp 700 Senioren in der Toscana drei Jahre lang beobachtet, mit dem recht präzisen Short Physical Performance Battery Score untersucht und ihr Blut gemessen.

Die Studienteilnehmer waren im Schnitt 73 Jahre alt. Ergebnis:

Bei Probanden mit viel Vitamin E im Blut war der körperliche Abbau, der eigentlich mit

30 Jahren beginnt, deutlich gebremst. Und zwar um 62 Prozent! (JAMA 2008; 299;308-31)

Diese Studie wurde veröffentlicht nach der peinlichen Behauptung von 2005, dass

Vitamin E die Sterblichkeit steigere (Ann intern Med. 2005; 142: 37-46). Der Unterschied?

In der neuen Studie wurde gemessen. Nicht nur geraten.

Einmal fragen genügt doch!

Leider nicht.

Es gibt auch Studien, in denen weder exakt gemessen noch exakt beobachtet und nachgefragt wird. Die Iowa Women`s Health Study (Am.J.Epidemiol. 1996;144:165) ging der Frage nach, ob Frauen, die mehr Obst und Gemüse assen, dadurch ihr Brustkrebsrisiko verminderten. Tatsächlich wurden immerhin 35 000 Frauen in der Menopause befragt.

Befragt? Die Teilnehmerinnen durften ein einziges Mal einen Fragebogen ausfüllen und Ihre Ernährungsgewohnheiten notieren. Dann hat man wieder einmal in Tabellen nach- geschlagen und ausgerechnet, wie viele Vitamine die Frauen wohl zu sich genommen haben. Anschliessend wurde stillschweigend vorausgesetzt, dass sich die Teilnehmerinnen in den folgenden Jahren exakt an die angenommenen Werte gehalten haben. Nach sechs Jahren schliesslich wurden die Brustkrebsfälle gezählt. Natürlich ein unmögliches Verfahren. Ergebnis war, dass das Brustkrebsrisiko unabhängig war davon, ob mehr oder weniger Obst und Gemüse, mehr oder weniger Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Retinol oder Carotinoide gegessen wurden.

Genau so etwas nenne ich eine Schrottstudie.

Dennoch fand sich eine Perle darin. Denn man fragte auch:

Nehmen Sie Vitaminkapseln? Wenn hier jemand mit Ja antwortet, würde ich annehmen, dass er dies wohl regelmässig tut – denn die Einnahme von Kapseln ist Einstellungssache und und nicht so saisonabhängig wie der Verzehr von Sauerbraten.

Das Ergebnis war, dass Frauen mit

  • mindestens 500 Milligramm Vitamin C pro Tag 21 Prozent weniger Brustkrebs
  • mehr als 10 000 i.E. Vitamin A pro Tag 27 Prozent weniger Brustkrebs

Wenn wir also diesem Teil der an sich zweifelhaften Studie glauben können, dann heisst das:  Schon geringe Mengen an Vitamin C und Vitamin A können Brustkrebs verhindern.

Im Verlauf von sechs Jahren bei 35 000 Frauen.

Die gesamte Pharmaindustrie hat nichts Vergleichbares anzubieten.

Dabei sind 500 Milligramm Vitamin C wenig. Eine einzige Papaya kann diese Dosis enthalten. Keine einzige Pille, die Krebs in diesem Umfang verhindert. Welches Ergebnis würde man wohl erzielen, wenn man die Studie mit 3, 5 oder zehn Gramm Vitamin C pro Tag durchführen würden? Ausgesprochen spannend!!!!

Gefährliches Testen von Einzelvitaminen

Wie wir heute wissen nützen einzelne Vitamine nur bedingt, ja sie können sogar schaden.

Vitamine wirken immer im Verbund mit anderen Spurenelementen!

Besonders prägnant war hier eine Untersuchung, der zufolge Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A) für Raucher schädlich sei. Das ist so, wenn Beta-Carotin als Einzelvitamin ver-abreicht wird.

Ihr Gregor Kühni feelgood coaching24 team

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