Stellen Sie sich vor, Sie wären in absoluter Bestform…..

von Gregor Kühni

Faktoren, die das Abnehmen behindern

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Die Zahl der übergewichtigen Menschen wächst weltweit stetig an. Viele Betroffene sind verzweifelt, da sie es trotz guten Willens, Motivation und Ausdauer einfach nicht schaffen, ihr Gewicht zu reduzieren. Mit unzähligen Diäten haben sie bereits erfolglos experimentiert und diese nicht selten mit ein paar Pfündchen mehr auf den Rippen und völlig entmutigt abgebrochen. All jenen Betroffenen können wir mit diesem Artikel vielleicht eine Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ geben, denn es gibt einige Faktoren, die den Stoffwechsel sehr negativ beeinflussen. Werden diese nicht berücksichtigt, kann das Abnehmen zur Tortur werden.

1. Schilddrüsenprobleme verhindern das Abnehmen

Die Schilddrüse ist verantwortlich für die Produktion der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese lebenswichtigen Hormone regulieren die Aktivität des Stoffwechsels. Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone ist das Spurenelement Jod. Ein Jodmangel ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse. In dieser Situation gibt die Schilddrüse zu wenig Hormone ans Blut ab, wodurch der gesamte Stoffwechsel enorm gedrosselt wird.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion läuft der Körper auf Sparflamme und hat daher auch einen entsprechend niedrigen Energiebedarf. Das bedeutet, dass der/die Betroffene erheblich weniger Kalorien zu sich nehmen muss, wenn er sein Gewicht halten möchte. Geschieht dies nicht, so wird die überschüssige Energiezufuhr sofort als Fettreserve im Körper abgelagert und das Gewicht steigt an, obwohl die Kalorienaufnahme nicht erhöht wurde. Erst wenn der Jodmangel ausgeglichen ist, wird bei einer reduzierten Kalorienmenge und gesunder Ernährungsweise das Abnehmen funktionieren.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Wenn Sie unter folgenden Symptomen leiden, könnte eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen:

  • Druckgefühl am Hals
  • Kropfbildung
  • Müdigkeit und Antriebsschwäche
  • niedriger Blutdruck und Verlangsamung des Herzschlags
  • Verstopfung
  • schlechter Schlaf
  • trockene Haut, Haare, Nägel
  • schmerzhafte Regelblutung
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • unerklärbare Gewichtszunahme

 

Wenden Sie sich an einen Schilddrüsen-Spezialisten

Lassen unbedingt alle drei Werte der Schilddrüse, das heisst TSH (Tyroida Stimulating Hormone), freies T4 und freies T3, genauestens überprüfen. Leider ist die Überprüfung des TSH-Wertes häufig die einzige Untersuchung, die vorgenommen wird. Das kann jedoch zu einer Fehldiagnose führen, denn beim Absinken des Schilddrüsenhormonspiegels setzt die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) umgehend das aktivierende TSH frei, um so eine vermehrte Hormonbildung anzuregen. Liegt Ihr TSH-Wert im „normalen“ Bereich (0,3 bis 4,2), gilt Ihre Schilddrüse als gesund und von ärztlicher Seite wird nichts weiter unternommen.
Das Ergebnis kann jedoch täuschen, denn die Normwerte sind viel zu hoch angesetzt. Ein TSH-Wert über 1,0 zeigt bereits an, dass die Hypophyse für eine vermehrte Schilddrüsenhormonbildung gesorgt hat. Demnach handelt es sich bei einem Wert von 4,2 (oder höher) bereits um eine massive Unterfunktion der Schilddrüse und zeigt, dass die Schilddrüse insgesamt dringend einer Regulierung bedarf.

2. Hormonstörungen hemmen den Fettabbau

Neben den Schilddrüsenproblemen können auch andere hormonelle Störungen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielen und den Betroffenen die angestrebte Gewichtsreduzierung enorm erschweren. Nur ein ausgeglichener Hormonspiegel sorgt – neben seinen vielen anderen gesundheitlich relevanten Wirkungen – auch für die optimale Verteilung der Fettreserven. Eine Fehlverteilung der Fette zeigt sich häufig in Form einer übermässigen Ansammlung von Fettzellen am Gesäss oder am Bauch. Verantwortlich dafür kann ein Überschuss oder ein Mangel an den Geschlechtshormonen Östrogen, Progesteron oder Testosteron sein.

  • Das Testosteron ermöglicht unter anderem auch die Freisetzung der Körperfette (insbesondere im Bauchbereich), damit sie abgebaut werden können. Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, wird der Fettabbau automatisch deutlich reduziert.
  • Progesteron regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Fettverbrennung und hält den Insulinspiegel auf einem gesunden Niveau. Ein Progesteronmangel geht daher meist mit einer Überproduktion von Insulin einher, wodurch eine Hyperinsulinämie (pathologisch erhöhter Insulinspiegel) entstehen kann. Diese Entwicklung trägt schliesslich ebenso zum Übergewicht bei wie die durch den Mangel verursachte Stoffwechselveränderung und die reduzierte Fettverbrennung.
  • Eine Östrogendominanz veranlasst den Körper zum vermehrten Aufbau von Fettzellen und bewirkt eine erhöhte Wassereinlagerung. Zudem beeinträchtigt eine Östrogendominanz die Produktion der Schilddrüsenhormone. All diese Faktoren erschweren das Abnehmen ungemein.

 

Sie sehen, dass Übergewicht nicht zwangsläufig auf einen zu starken Appetit, sondern auch auf ein Hormonungleichgewicht schliessen lassen kann. Ein ausgeglichener Hormonspiegel ist von grosser Bedeutung, wenn das Abnehmen endlich funktionieren soll. Die Feststellung eines Hormondefizites sowie dessen Ausgleich gehören in die Hände eines Hormon-Spezialisten.

3. Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten erschweren das Abnehmen

Viele Menschen leiden unter Lebensmittelunverträglichkeiten oder -allergien, von denen sie zunächst gar nichts wissen. Diese können über einen langen Zeitraum Entzündungsprozesse im Körper auslösen, bei denen grosse Mengen eines Proteins namens TNF-alpha freigesetzt werden. Diese körpereigene Substanz kann Entzündungsprozesse auslösen (z. B. Fieber erzeugen) und Tumorzellen zerstören. Bei der Zerstörung entarteter Zellen blockiert sie deren Energieversorgung indem sie verhindert, dass die Zellen Glucose aus dem Blut aufnehmen können. Sie verhungern somit und sterben ab. Das sind die positiven Eigenschaften des TNF- alpha.

Bei andauernden Entzündungsprozessen, die aufgrund der Überreaktion des Körpers auf bestimmte Lebensmittel stattfinden, wird dieses Protein jedoch ständig ausgeschüttet. Dies kann zu einer allgemeinen Verwertungsstörung von Glucose führen und den Diabetes Typ-2 auslösen. In dessen Folge kann das Abnehmen zu einer nahezu unüberwindbaren Hürde werden.

In leichteren Fällen kann eine versteckte Lebensmittelallergie auch zur Reizung der Magenschleimhaut führen und so immer wiederkehrende Heisshungerattacken auslösen, die einer Gewichtsabnahme ebenfalls sehr im Wege stehen.

So können Sie das Abnehmen schaffen

Wenn Sie Ihr Allergen oder das Lebensmittel, auf das Ihr Immunsystem derart unangemessen reagiert bereits kennen, müssen Sie es natürlich zunächst strikt meiden. Die starke Reaktion auf ein normalerweise vollkommen harmloses Lebensmittel zeigt, dass Ihr Immunsystem vollkommen überfordert ist. Daher ist es sehr wichtig, dieses bedeutsame Abwehrsystem generell so weit wie möglich zu entlasten. Da für eine Überlastung häufig auch Gifte (Zahngifte, Spritzmittel, Medikamente etc.) sowie andere Schadstoffe verantwortlich sind, sollten Sie Ihren Körper und ganz explizit Ihren Darm, denn hier ist der überwiegende Teil des Immunsystems ansässig, intensiv reinigen und entgiften.

Hierzu eignet sich eine Darmreinigung, bei der die gelösten Gifte sofort gebunden und schnell ausgeschieden werden. Gleichzeitig sollten hochwertige Probiotika zugeführt werden, die in der Lage sind, die Darmflora stabil aufzubauen. Diese Massnahme trägt erheblich zur Entlastung des Immunsystems bei und kann so nicht „nur“ zum Verschwinden allergischer Reaktionen beitragen, sondern auch das Abnehmen deutlich erleichtern.

4. Mangel an Ballaststoffen

Oftmals liegt die Ursache für Übergewicht aber auch einfach nur an einem Mangel an Ballaststoffen. Ballaststoffe aktivieren die Darmperistaltik und wirken so einer Verstopfung entgegen, denn ein träger Darm lässt das Gewicht schnell ansteigen. Ein ausreichender Ballastoffanteil in der Nahrung sorgt zudem für eine langsamere Kohlenhydratverwertung, so dass keine grossen Glucosemengen auf einmal ins Blut gelangen. Die überschüssige Glucose würde ansonsten in Fett umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert, was dem Abnehmen sicher nicht zuträglich wäre.

Schliesslich blockieren Ballaststoffe auch noch bestimmte fettverdauende Enzyme (Lipasen), so dass weniger Fett aus der Nahrung aufgenommen wird. Auch diese Eigenschaft kommt dem Wunsch des Abnehmens sehr entgegen.

Ballaststoffe sind vor allem in Gemüse, Früchten, Beeren, Saaten (Leinsamen, Sesam), Nüssen und Kernen (Sonnenblumen-, Kürbiskernen) sowie in Hülsenfrüchten und im Vollkorngetreide zu finden. Da die pflanzlichen Fasern in Verbindung mit Flüssigkeit aufquellen haben sie einen nachhaltigen Sättigungseffekt. Um die Aufnahme von Ballaststoffen zu erhöhen ist eine zusätzliche Einnahme feinst vermahlener Flohsamenschalen oder Leinsamen sehr zu empfehlen. Sie werden einfach in Wasser verrührt und getrunken.

5. Medikamente können Gewichtszunahme hervorrufen

Die Einnahme bestimmter Medikamente kann für Menschen, die gerne abnehmen würden, ein Problem darstellen. Eine Studie der Harvard University bestätigte, dass viele frei verkäuflichen Arzneimittel, aber auch verschreibungspflichtige Medikamente eine Gewichtszunahme definitiv begünstigen und somit das Abnehmen sehr erschweren. Hierzu zählen Blutzucker- und cholesterinsenkende Medikamente, Betablocker gegen Bluthochdruck kortisonhaltige Medikamente, die Pille, Migränemittel, Antidepressiva und Neuroleptika.

Diese Medikamente können den Energiestoffwechsel reduzieren und so die Fettverbrennung hemmen, den Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht bringen, den Appetit anregen oder zu Wassereinlagerungen führen. Sämtliche dieser Faktoren erschweren das Abnehmen ausserordentlich. Daher ist es für jeden Patienten der seine Gewichtszunahme in Verbindung mit seinem Medikament sieht ratsam, mit seinem Arzt Rücksprache zu halten. Dieser kann in vielen Fällen Alternativen anbieten und Sie sicher gleichzeitig zu einer gesunden Ernährungsweise sowie adäquater Bewegung motivieren. In dieser Kombination sollte das Abnehmen dann ein leichtes Unterfangen sein 🙂

6. Künstliche Süssstoffe erzeugen Heisshungerattacken

Menschen, die versuchen Ihr Gewicht zu reduzieren, greifen immer häufiger zu sogenannten Light Produkten, bei denen der Zuckeranteil durch Süssstoffe ausgetauscht wurde. Synthetisch hergestellte Süssstoffe wie Aspartam, Saccharin und Sucralose bewirken jedoch häufig das Gegenteil dessen, für das sie werben. Und so gibt es immer wieder Untersuchungen, die einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum süssstoffhaltiger Nahrungsmittel und einer Gewichtszunahme nachweisen können.

Allerdings ist man sich nicht sicher, wie die Erklärung hierfür lauten könnte. Lange Zeit glaubte man, dass der Körper generell auf den Geschmack „süss“ mit einer Insulinausschüttung reagiere, woraufhin der Blutzuckerspiegel stark absinke (da ja kein Zucker verzehrt wurde) und der Körper daraufhin mit Heisshunger Nachschub fordere. Die letztendlich verzehrte Kalorienmenge steige dadurch, der erhöhte Insulinspiegel fördere die Einlagerung von Fetten in die Fettzellen, hemme ausserdem deren Verbrennung und als Folge von all diesen figurfeindlichen Aktionen im Körper nehme man zu.

Heute hingegen weiss man, dass Süssstoffe kaum zu einer Erhöhung des Insulinspiegels führen. Dennoch fällt auf, dass vielleicht nicht alle, aber doch etliche Übergewichtige – obwohl sie konsequent Zucker meiden und stattdessen brav Süssstoff verwenden – es nicht schaffen, Gewicht abzunehmen.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 zeigte sogar, dass Süssstoffverzehr im Vergleich zu Zuckerkonsum zu einer höheren Nahrungsaufnahme, zu einer stärkeren Gewichtszunahme und einem steigenden Körperfettanteil führte (zumindest bei Ratten). Die beteiligten Forscher vermuten, dass Süssstoffe den Stoffwechsel dauerhaft irritieren könnten.

Erfahrungsgemäss bringt der Körper süsse Speisen mit einer gewissen Kalorienmenge in Verbindung. Wird also etwas Süsses gegessen, dann erhöht sich die Kerntemperatur des Körpers, die Verdauungsorgane legen los und der Stoffwechsel wird aktiv. Bleiben die Kalorien nach Eintreffen des süssen Geschmacks jedoch aus, dann – so die Wissenschaftler – bleiben auch all diese Aktionen des Körpers irgendwann aus. Die Kerntemperatur steige nicht mehr, die Verdauung funktioniere nicht mehr richtig, Nährstoffe würden schlechter verwertet und der Körper verlange schliesslich immer mehr Nahrung, bis die Gewichtskontrolle einfach nicht mehr möglich ist.

7. Glutamat legt das Sättigungsgefühl lahm

Glutamat ist ein Geschmacksverstärker, der heutzutage als Würzmittel in nahezu allen Fertiggerichten Verwendung findet. Das ist auch nicht verwunderlich, denn dieser Lebensmittel-Zusatzstoff verleiht jeder Speise einen besonders würzigen und intensiven Geschmack, wodurch der Appetit erheblich gesteigert wird. Viele Wissenschaftler sind sich daher mittlerweile einig: Glutamat ist mitverantwortlich für die immer rasanter steigende Zahl übergewichtiger Menschen weltweit. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn Glutamat setzt das Sättigungsgefühl im Gehirn ausser Gefecht.

Was einige Leser vielleicht noch nicht wissen ist die Tatsache, dass Glutamat in der Viehzucht schon lange erfolgreich als Mastmittel eingesetzt wird. Und auch in Altenheimen wird zur Appetitanregung der Bewohner gerne auf Glutamat als Würzmittel zurückgegriffen. In beiden Fällen wird das Ziel einer entsprechend schnelleren Gewichtszunahme erreicht. Leider behält das Glutamat seine unzweifelhafte Wirkung auch bei jenen Menschen, die verzweifelt versuchen ihr Gewicht zu reduzieren.

Dies kann in Verbindung mit glutamathaltigen Gerichten auch deshalb nicht gelingen, weil Glutamat zudem noch ein Hormon unterdrückt, das Einfluss auf die Fettverbrennung hat. Ein gesteigerter Appetit bei gleichzeitig gehemmter Fettverbrennung macht das Abnehmen jedoch nahezu unmöglich.

Tipp: Hinter folgenden Begriffen verbirgt sich ebenfalls das Glutamat: E 620 bis E 625, Würze, Aroma, Hefeextrakt, Nährhefe, gekörnte Brühe. Durchforsten Sie doch einmal Ihre Lebensmittelvorräte und überprüfen Sie, wie viele Produkte einen dieser Begriffe (oder sogar mehrere gleichzeitig) auf dem Etikett aufweisen.

Fazit

Nicht alle übergewichtigen Menschen essen einfach nur viel zu viel oder ständig nur das Falsche. Wie Sie nun gelesen haben, gibt es auch einige andere mögliche Ursachen, an die jedoch kaum jemand denkt. Leider gibt es auch nur wenige Ärzte, die sich über die oben erwähnten Zusammenhänge im Klaren sind. Daher sollten Sie selbst die Initiative ergreifen. Einige Faktoren können Sie eigenständig überprüfen und ggf. ändern. Fragen Sie bei allen anderen möglichen Ursachen einen Arzt Ihres Vertrauens. Ich hoffen, Ihnen bei der Suche nach dem „Warum“ ein wenig geholfen zu haben und wünschen Ihnen in Zukunft ein erfolgreiches Abnehmen.

Euer Gregor Kühni feelgood coaching24 team

 

 

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