Die Darmflora kann eine Quelle für Gesundheit und Wohlgefühl sein. Die Darmflora kann aber auch – wenn sie aus ihrem gesunden Gleichgewicht geraten ist – krank und müde machen. Der Aufbau einer gesunden Darmflora ist daher eines der wichtigsten Ziele einer jeden ganzheitlichen Therapie. Erfahren Sie bei uns, wie Sie dieses Ziel erreichen können – und vor allem, welche neun Dinge Sie unbedingt meiden sollten, wenn Ihnen eine harmonische Darmflora am Herzen liegt.
Wussten Sie das?
Natürlich wissen Sie, dass Menschen mit chronischen Darmerkrankungen wie Reizdarm oder Morbus Crohn eine andere Darmflora besitzen als Menschen mit gesundem Verdauungssystem.
Wussten Sie aber auch, dass Menschen mit Übergewicht eine ganz andere Darmflora aufweisen als schlanke Menschen? Wussten Sie ausserdem, dass autistische Menschen über eine andere Darmflora verfügen als gesunde Menschen? Oder wussten Sie, dass die Darmflora von Menschen mit Rheuma anders zusammengesetzt ist als die Darmflora von Menschen, die kein Rheuma haben?
Schon im Jahr 2004 zeigten die Wissenschaftler Hawrelak und Myers von der School of Natural and Complementary Medicine der australischen Southern Cross University in The causes of intestinal dysbiosis: a review, dass eine ungünstige Veränderung der Darmflora (Dysbiose) zur Entstehung vieler chronischer und degenerativer Krankheiten beitragen kann. Erwähnt werden in dieser Studie das Reizdarmsyndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Rheuma (Arthritis) und Morbus Bechterew (rheumatische Erkrankung mit Versteifung der Wirbelsäule).
Die Forscher wiesen darauf hin, dass der moderne westliche Lebensstil mit der falschen Ernährung, der häufigen Einnahme von Antibiotika sowie permanenten Stresssituationen, einen äusserst schädlichen Einfluss auf die Darmflora habe. Sie empfahlen, zunächst diese Faktoren auszuschalten und dann die Darmflora wieder aufzubauen.
Die Darmflora beeinflusst also beileibe nicht nur den Darm. Sie beeinflusst jeden Winkel unseres Seins – sowohl im körperlichen wie auch im seelischen Bereich. Die Darmflora kann uns krank machen, aber auch wieder genesen lassen. Ohne eine ausgeglichene Darmflora ist wirkliche Gesundheit daher nicht möglich.
Je gesünder die Darmflora umso stärker Ihre Abwehrkraft
Die Darmflora besteht aus einer Gemeinschaft vieler Billionen Bakterien (1013 bis 1014), die unser Verdauungssystem besiedeln. Das sind zehnmal so viele Bakterien, wie wir Zellen haben. Darunter sind Bakterien, die uns nützen – man nennt sie probiotische Bakterien – und Bakterien, die uns weniger nützen, ja in manchen Fällen sogar schaden.
Die Aufgaben der nützlichen Bakterien sind vielfältig. So verhindern sie das Überhandnehmen der schädlichen und krankheitserregenden Bakterien und sind ferner dazu in der Lage, Giftstoffe zu neutralisieren. Sie helfen unserem Organismus also bei der Entgiftung und schützen ihn vor Schadstoffen aller Art.
Eine gesunde Darmflora ist folglich ein massgeblicher Bestandteil unseres Immunsystems. Es gilt: Je gesünder die Darmflora ist, umso leistungsfähiger ist unser Immunsystem, umso stärker ist unsere Abwehrkraft und umso weiter entfernt sind wir von Krankheit und Unbehagen.
Je gesünder die Darmflora, umso weniger Allergien
Eine gesunde Darmflora schützt jedoch – wie man nun denken könnte – nicht nur vor Infektionen, sondern ausserdem vor Allergie, Hauterkrankungen und Asthma.
Ja, es verhält sich sogar so, dass schwangere allergieanfällige Frauen durch die Einnahme von hochwertigen Probiotika (nützliche Darmbakterien) nicht nur ihr eigenes Immunsystem, sondern auch das ihrer ungeborenen Kinder derart unterstützen können, so dass die Babys nach der Geburt – besonders wenn während der Stillzeit die Probiotika-Einnahme fortgesetzt wird – seltener an Ekzemen oder anderen allergischen Problemen leiden müssen als Babys, deren Mütter keine Probiotika nehmen.
Je gesünder die Darmflora, umso besser geschützt
Eine intakte Darmflora sorgt ferner für eine deutlich geringere Gefahr, Nahrungsmittelunverträglichkeit, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Pilzinfektionen zu entwickeln. Auch in der Krebsvorsorge nehmen Probiotika einen genauso wichtigen Stellenwert ein wie in der Nachsorge einer jeden Erkrankung, die mit Antibiotika therapiert wurde.
Je gesünder die Darmflora, umso weniger Übergewicht
Zu den weiteren positiven Auswirkungen von Probiotika bzw. einer gesunden Darmflora zählen die Regulierung des Stuhlgangs, die Normalisierung der Cholesterinwerte und sogar die Unterstützung bei der Gewichtsabnahme. Letzteres deshalb, da viele übergewichtige Menschen über eine Darmflora verfügen, die sogar noch aus eigentlich unverdaulichen Ballaststoffen Kalorien ziehen kann.
Und so sprechen mindestens 10 Gründe dafür, dass wir dem Aufbau einer gesunden Darmflora dringend unsere Aufmerksamkeit schenken sollten. Wenn sich in unserem Körper nämlich ausreichende Mengen an nützlichen Bakterien befinden, dann sind wir – selbstverständlich in Kombination mit der richtigen Ernährung und ausreichend Bewegung – auch gesund, schlank und leistungsfähig.
Gerade in Zeiten, die geprägt sind von Lebensmittelskandalen und der Ausbreitung antibiotikaresistenter Krankheitserreger, ist es äusserst wichtig, unseren Körper in einem abwehrstarken Zustand zu halten. Nur so können wir sicher und gesund durchs Leben gehen – unabhängig davon, mit welchen Erregern oder Schadstoffen wir im Laufe des Tages in Kontakt geraten.
Kontrollieren Sie Ihre Darmflora!
Nun ist es aber so, dass unsere Darmflora keine feste, unveränderliche Einrichtung in unserem Körper darstellt, die – einmal gestärkt – auch stark bleibt.
Der menschliche Organismus scheidet regelmässig Darmbakterien aus, leider nicht nur die unerwünschten, sondern auch die für uns positiven. Das aber wäre nicht schlimm, da sich die übrig gebliebenen Darmbakterien stets in Windeseile wieder vervielfältigen. Somit wäre immer für ausreichend nützliche Darmbakterien gesorgt.
Doch können sich natürlich nicht nur die nützlichen, sondern auch die schädlichen Darmbakterien vermehren. Und so verändert sich die Darmflora nicht nur mengenmässig, sondern auch in ihrer Zusammensetzung. Sie tut das jeden Tag, in jeder Stunde, ja in jeder Minute – mal in eine für uns positive Richtung, mal in eine negative Richtung.
Glücklicherweise können wir die Richtung selbst bestimmen – wenn wir wissen wie. Die Darmflora verändert sich nämlich nicht nach Lust und Laune, sondern gemäss unserem inneren Milieu. Dieses innere Milieu können wir in jedem Augenblick unseres Lebens selbst beeinflussen.
Wir können Dinge tun, die eine gesunde Darmflora aufbauen, die also dafür sorgen, dass sich die nützlichen Darmbakterien in uns wohl fühlen, dass sie sich vermehren und dabei in der Lage sind, die schädlichen Bakterien und schmarotzenden Pilze in Schach zu halten.
Wir können jedoch auch Dinge tun, die zu einer explosionsartigen Vervielfältigung von Parasiten und Krankheitserregern führen, wodurch gleichzeitig unsere eigentlich erwünschten nützlichen Bakterien ins Abseits gedrängt werden.
Oft wissen wir gar nicht, was unserer Darmflora schadet und was ihr nützen würde.
Ihr Gregor Kühni feelgood coaching24 team