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von Gregor Kühni

Omega-3 und ADHS

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Die Zahl der Kinder, die am Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) leiden, ist in den vergangenen 15 Jahren um das 40-fache gestiegen. Schon lange wird vermutet, dass dieser Anstieg mit den LC-PUFA (englisch: long-chain polyunsaturated fatty acids) zusammenhängt – zu denen etwa Omega-3 und Omega-6 gehören. Bereits Ende der 80er Jahre wiesen Studien (Mitchell, Stevens) einen deutlich unterdurchschnittlichen LC-PUFA-Wert im Plasma von AHDS-Patienten nach. Die logische Schlussfolgerung, dass diese Patienten vermehrt ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 zu sich nehmen sollten, wurde durch Studien bestätigt.

Eine der bekanntesten Studien ist die „Oxford-Durham-Studie“ mit 117 Kindern, die ADHS-Symptome aufwiesen. Sie erhielten drei Monate lang entweder eine Kombination aus Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren oder ein Placebo. Das Ergebnis: Bei 77 Prozent der Kinder, deren Nahrung um die Fettsäuren ergänzt wurde, liessen sich am Ende der Behandlung positive Effekte feststellen: Sie waren ruhiger, konzentrationsfähiger, leistungsfreudiger.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die bislang grösste klinische Studie zu diesem Thema, die an der Universität von Adelaide mit 132 ADHS-Kindern durchgeführt wurde („Adelaide-Studie“): Bei rund 50 Prozent der Kinder, die 30 Wochen lang ein Omega-3-Präparat erhielten, waren gegenüber der Placebogruppe erhebliche Verbesserungen zu beobachten: Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und der Aufmerksamkeit, Reduzierung der Hyperaktivität und Impulsivität. Ähnliche Fortschritte machten die Kinder aus der Placebogruppe, nachdem auch ihre Ernährung um das Omega-3-Präparat ergänzt worden war.

Auch wenn diese Forschungsergebnisse Hinweise auf einen positiven Effekt von Omega-3-Fettsäuren auf ADHS zeigen, müssen sie noch durch weitere Studien abgesichert werden. Eltern können jedoch bereits heute risikolos für eine omega-3-reiche Ernährung ihrer Kinder sorgen: Je nach Alter des Kindes reichen ein bis zwei Teelöffel qualitativ hochwertigen Leinöls pro Tag aus, um den Omega-3-Bedarf eines Kindes zu decken. Um die genaue Menge und Art der einzelnen Fettsäuren festzulegen, ist eine individuelle Blutanalyse empfehlenswert.

Das richtige Fett für ADHS-Kids

Die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine häufige psychiatrische Erkrankung bei Kindern. Auswirkungen auf das auch als „Zappel-Philipp“ bekannte Syndrom haben Lebensstil, Erziehung und Ernährung: Vor allem eine ausreichende Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren spielt eine Rolle.“Etwa 1,7 bis 3,5 Prozent aller Kinder im Schulalter zeigen das Syndrom in behandlungsbedürftiger Form“, erklärte Brigitte Hackenberg von der Universitätsklinik Wien bei einem Presseseminar zum Thema in Wien. Betroffene Kinder fallen meist durch Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen auf, auch Erwachsene leiden darunter. Nicht alle Betroffenen brauchen eine medikamentöse Behandlung, „und wenn, dann nicht mit Beruhigungsmitteln, sondern mit aktivierenden Substanzen, die das ‚Kontrollsystem‘ im Gehirn selektiv beeinflussen können“, so Hackenberg.

Auswirkungen hat vor allem auch das Ernährungsverhalten: In den 1980er Jahren wurde erstmals ein Mangel an essenziellen Fettsäuren bei Kindern mit Entwicklungsstörungen wie Dyslexie, Hyperaktivität, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen in Verbindung gebracht. Beobachtungsstudien zeigten einen Mangel bzw. eine Unausgeglichenheit zwischen Omega 3-Fettsäuren und Omega 6-Fettsäuren (langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren – LC-PUFA) bei den Betroffenen.

Studien wie die Oxford-Durham-Studie (2005), die Adelaide-Studie (2007) und die Göteborg-Studie (2008) zeigten schliesslich Verbesserungen in der Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität bei den Kindern sowie auch Verbesserungen der Schreib- und Lesefähigkeit bei der Gabe von LC-PUFA, berichtete Karl Zwiauer vom Landesklinikum St. Pölten. LC-PUFA spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren des Nervensystems: Sie sind Bausteine der Zellhüllen und Vorstufen von wichtigen Substanzen, die im Zentralnervensystem Signale übertragen, und von entzündungshemmenden Substanzen. Gehirn, Netzhaut und andere neuronale Gewebe haben einen besonders hohen Gehalt an LC-PUFA.

Eine Balance von Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren kann u. a. durch genetische Stoffwechseldefizite, geschlechtsspezifische Unterschiede (Frauen sind begünstigt) oder auch die Zufuhr von „falschen Fetten“ gestört werden: „Generell wird zu viel Fett aufgenommen und vor allem zu wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren“, erklärte Bernhard Schwarz von der Medizinischen Universität Wien. Die Österreicher essen vor allem Schweinefleisch – dabei wäre Fisch die Hauptquelle für PUFA. Folgen eines zu hohen Fettkonsums können z. B. Herzkreislauferkrankungen und Atherosklerose sein; auch Krebsarten wie z. B. Brustkrebs sind durch Fehlernährung beeinflusst.

Der Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann übrigens nicht nur einen negativen Einfluss auf Aufmerksamkeitsstörungen haben, sondern auch auf u. a. Brustkrebs, Prostatakarzinom, Asthma, Depression, Schizophrenie. Auch die Hirnalterung kann dadurch beeinträchtigt werden – ein Aspekt, der aufgrund der immer steigenden Lebenserwartung wichtig ist.

Als Ursachen werden eine genetische Belastung, neurochemisch-neuroanatomische Störungen, hirnorganische Schädigungen sowie Umweltfaktoren vermutet. Folglich spielt auch der Lebensstil eine Rolle: So kann ein ausgewogenes und rhythmisches Umfeld einem Kind mit einer Neigung zu einer pathologischen Aufmerksamkeitsstörung helfen. Der klinische Psychologe und Beratungslehrer Heinz Längle betonte die Wichtigkeit von Ritualen innerhalb der Familie wie ein gemeinsames Mittagessen sowie gemeinsame Gespräche.

Was lernen wir als Eltern daraus? Richtig das soziale Umfeld wird Heute durch den Lebensstiel und den Alltagsstress vernachlässigt!

Euer Gregor Kühni feelgood coaching24 team

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