Stellen Sie sich vor, Sie wären in absoluter Bestform…..

von Gregor Kühni

Ehrlich

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Wir schwindeln so gerne, wenn es um uns selbst geht. Wir machen uns gerne etwas vor. Tue ich auch. Tun die meisten Übergewichtigen, die sich mit entlastetem Gewissen soeben zurücklehnen, weil sie im Spiegel (Titelstory „Stress macht dick“) erfahren, dass Übergewichtige länger leben. Hört man gerne.

Manchmal findet man auch einen ehrlichen Mitmenschen. Braucht natürlich immer einen Anlass. Hier war es eine aufgeplatzte Bauchwand. Einfach aufgerissen. Stechende Schmerzen. Natürlich sofort Operation: Da wird ein Netz aus Kunststoff eingepflanzt und alles wieder sicher vernäht.

Ursache: Massives Übergewicht. Und darüber schreibt er. Dick gewesen sei er schon immer. Hätte auch immer wieder mal 25 bis 35 Kilo abgenommen. Aber dann doch wieder zugenommen. Und dann wird’s ehrlich:

Heute, in meinen 40ern, bin ich schwerer als Elvis, der Schutzheilige aller Selbstruinierer. Ich bin in Gewichtsregionen, in denen Marlon Brando sich in seinen letzten Lebensjahren bewegte.

Es ist nicht nur so, dass der Körper einem zur Last wird, wenn man ein Fetter ist; das Leben wird einem zur Last.

Auch wenn all diese Kilos dich nicht ein einziges Jahr kosten würden – das Fett sein beschneidet dir trotzdem das Leben. Egal, wie du die Qualität deines Lebens misst. Ob in Küssen, in Sonnenuntergängen oder in Umarmungen von Kindern, die deine Nase geerbt haben – du kriegst als Fett sicher weniger davon. Wo kannst du auch hin, wenn du keine zweihundert Meter gehen kannst, ohne ausser Atem zu sein?

Deshalb sitze ich jetzt hier und schlurfe dies Grütze: Shakes, die ich aus Wasser und einem Pulver anrühre. Zwölf Wochen lang. Dazu:Gruppensitzungen, Bewegungstherapie, ärztliche Betreuung.

Und während ich mich nach einem Käsebrötchen mit Ei, Tomate und viel Miracel Whip verzehre, erinnere ich mich daran, warum ich das erst jetzt mache:

Weil es so beschämend ist, dass jemand Dir beibringen muss, wie man so etwas Elementares macht wie Essen oder Rumlaufen.

Scheint sensibel zu sein. Schämt sich ein bisschen. Wenn jemand anderes ihm erzählen muss, wie Essen oder Rumlaufen geht. Treffend formuliert.

Werde ich Ihnen von heute ab gelegentlich an den Kopf werfen.

Ihr Gregor Kühni feelgood coaching24

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